Sonntag, 6. November 2016

Rezension: "Mr. Sapien träumt vom Menschsein" - Ariel S. Winter

Titel: Mr. Sapien träumt vom Menschsein
Autor: Ariel S. Winter
Verlag und Info: Droemer Knaur Verlag
TB, 234 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: SF/Dystopie
Reihe: nein


Mr. Sapien träumt vom Menschsein - Ariel S. Winter


Inhalt: 

Die Welt wird von Robotern unterschiedlichen Alters bevölkert. Die Menschen sind am Aussterben und spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Die älteren Modelle der Roboter sind noch von Menschen gebaut, die neueren prodzieren ihre "Nachkommen" selbst.

Doch was sollen die Roboter nun mit sich anfangen? Mr. Sapien, einer der letzten menschengebauten Roboter, mietet sich für eine Weile in ein einsames Strandhaus ein, um darüber nachzudenken, wie er weitermachen soll oder ob er sich vielleicht deaktivieren soll.

Als er den Vermietern im Haupthaus einen Besuch abstatten will, wird er neugierig. Wer sind sie? Ist einer der Bewohner vielleicht sogar ein Mensch? Er beginnt, sich die Aufzeichnungen der künstlichen Intelligenz des Hauses, Dean, anzusehen und anzuhören. 
Und so werden wir durch die Vergangenheit des Vermieters Mr. Beachstone und der Roboter, mit denen er in dem einsamen Haus lebt, geführt, und erleben in stetem Wechsel zwischen Vergangenheit und  Gegenwart, wie es zu der Situation gekommen ist, in der Mr. Sapien die Bewohner vorfindet, und was Mr. Sapien in der Gegenwart mit den verbliebenen Anwohnern erlebt.


Beurteilung 

Der Klappentext hatte mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Ich bin eigentlich kein eingefleischter SF Fan, aber irgendwie klang es skurril und nach etwas Lustigem.

Nach der Lektüre muss ich sagen, lustig fand ich es überhaupt nicht - auch nicht schlecht, am ehesten kann ich wohl seltsam dazu sagen und irgendwie auch ziemlich düster. 

Zum "formalen" Teil: Das Buch lässt sich gut lesen, stellenweise ist der Wechsel zwischen der Gegenwart, die Mr. Sapien erlebt, und den Geschichten der Vergangenheit, die die KI Dean erzählt, so fliessend, dass man den Switch gar nicht bemerkt. Das ist beim Lesen etwas verwirrend. 

Trotzdem ist der Lesefluss ok, der Schreibstil angenehm und verständlich. Man wartet meiner Meinung nach allerdings vergeblich auf irgendwelche großen Ereignisse oder Spannungssteigerungen, die ganze Erzählung verläuft sehr ruhig, stellenweise muss ich sogar eintönig sagen. 

Langweilig fand ich es eigentlich nicht, aber es hat mich auch nicht komplett geflasht. Grundsätzlich ist die Situation, die sich der Autor ausgedacht hat, sehr interessant und spricht vielleicht auch eine Zukunftsangst an, die manche haben: Was wird eigentlich aus uns, wenn die Robotik und Entwicklung von künstlichen Intelligenzen immer weiter vorangetrieben wird? Wird der Mensch tatsächlich in vielen Dingen überflüssig?

Aber was machen denn die Roboter, wenn es keine Menschen mehr gibt, die bestimmen, was und für wen sie ihre Arbeit verrichten? Warum sollen sie dann überhaupt noch etwas machen, wofür ist ihr nahzu unsterbliches Dasein gut?

Eine interessante Frage, die der Autor da aufwirft, allerdings auch keine Antwort findet und kein wirkliches Fazit für den Leser bietet. 

Daher: Unterhaltsam, sich mit dem Thema einmal in Form dieses Romans zu beschäftigen, der Ausgang ist allerdings ziemlich deprimierend und trübselig. Es fällt mir sehr schwer, das Buch abschließend zu beurteilen - ich konnte mich nicht wirklich reinversetzen und trotzdem kann ich es auch nicht ganz loslassen. 

Deswegen gebe ich jetzt 4 von 5 Rezisternchen. 

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